Im Herbst nach Japan reisen
Die Farben des Herbstes sind zu einem echten Höhepunkt des nationalen Tourismus geworden. Von den berühmtesten Tempeln und Schreinen in Kyoto und Tokio bis hin zu den prächtigsten Bergen und Schluchten des Landes zieht dieses farbenfrohe Schauspiel viele Touristen an, die auf der Suche nach wunderschönen Naturpanoramen sind.
In Japan heißt der Farbwechsel der Herbstblätter kôyô (紅葉), oder momiji, wenn es sich um Ahornblätter handelt. In Japan gibt es zwei Arten von Laub: das rote und das gelbe Momiji. So wie die Japaner während der Hanami-Saison die Kirschblüte feiern, so feiern sie von Mitte November bis Mitte Dezember die Farben des Herbstes, bevor die ersten Schneeflocken kommen.
Die Begriffe momiji und koyo stehen für das Wesen des japanischen Herbstes.
- Momiji: Dieser Begriff bezieht sich speziell auf die japanischen roten Ahornbäume. Japan ist berühmt für seine Ahornbäume mit tief eingeschnittenen Blättern, die im Herbst eine intensive rote Färbung annehmen. Rote Ahornbäume werden mit der vergänglichen Schönheit der Natur in Verbindung gebracht, ein Konzept, das tief in der japanischen Kultur verwurzelt ist.
- Koyo: Dieses Wort, das wörtlich übersetzt "Herbstlaub" bedeutet, bezieht sich auf das umfassendere Phänomen der Blattveränderungen , sei es bei roten Ahornbäumen, goldenen Ginkgos oder anderen Baumarten. Der Begriff kann auch verwendet werden, um das gesamte Spektrum der Herbstfarben zu beschreiben, das von Rot über Orange bis hin zu Gelb reicht.
Koyo-gari (wörtlich "Jagd nach Herbstblättern") ist eine ähnliche Tradition wie Hanami (Beobachtung der Kirschblüte), bei der die Menschen zusammenkommen, um die sich verändernde Landschaft zu bewundern. Viele Sehenswürdigkeiten, wie z. B. die Tempel in Kyoto, werden nachts beleuchtet, um diese natürliche Schönheit zu unterstreichen.
Wann kann man Ahorn, Momiji und Koyo in Japan sehen?
Die Herbstblätter, Momiji (rote Ahornbäume) und Koyo (der Farbwechsel der Blätter) genannt, sind ein Spektakel, das man in Japan nicht verpassen darf. Die Zeit, um sie zu genießen, variiert je nach Region und Höhenlage. Hier sind die idealen Zeiten, um diese natürliche Verwandlung zu beobachten:
- Anfang November - Mitte November: In den nördlichen Regionen wie Hokkaido oder den japanischen Alpen beginnen sich die Blätter aufgrund der kühleren Temperaturen frühzeitig zu verändern.
- Ende November bis Anfang Dezember: Dies ist die perfekte Zeit, um die zentraleren Regionen wie Tokio, Kyoto und Nikko zu erkunden.
- Anfang bis Mitte Dezember: In den südlichen Regionen wie Kyushu und Shikoku setzt die Herbstfärbung etwas später ein, sodass Reisende ihr Erlebnis des japanischen Herbstes ausweiten können.
Einige Reiseziele wie der Nara-Park, der Berg Takao bei Tokio oder die Gärten von Kyoto sind besonders berühmt für ihre zauberhaften Landschaften.
Die idealen Regionen, um die Kôyô zu entdecken
Hier sind drei Regionen in Japan, die man im Herbst unbedingt besuchen sollte, jede mit einem bestimmten Ort, an dem die Schönheit der Momiji und Koyo ihren Höhepunkt erreicht.
Hier sind einige Perlen, die Sie im Herbst unbedingt besuchen sollten!
Tohoku:Das Schloss von Hirosaki
Die Region Tohoku liegt an der Nordspitze von Honshu, der Hauptinsel Japans, und ist eine der schönsten Regionen, um die Farben des Herbstes zu genießen. Seine weiten Landschaften, hübschen, schimmernden Täler und historischen Orte bieten eine untypische Kulisse, die für den Herbst in Japan typisch ist.
Das für seine Tausenden von Momiji berühmte Hirosaki-Schloss und die gleichnamige charmante Stadt bieten eine Sammlung historischer Gebäude aus der Meiji-Zeit (1868-1912). Zwischen dem Fujita Memorial Garden, dem botanischen Garten im Schlosspark und schönen Tempeln und Schreinen, darunter die fünfstöckige Saisho-in-Pagode, gibt es viel zu sehen, um die Herbstfarben in einer kulturhistorischen Landschaft zu genießen!
Kansai: Der Kiyomizu-dera-Tempel
Kyoto, die ehemalige Hauptstadt Japans, ist berühmt für ihre historischen Tempel und ihre wunderschön erhaltenen Naturlandschaften. Im Herbst wird die Stadt durch den Farbwechsel der Blätter noch märchenhafter.
Der Kiyomizu-dera-Tempel liegt auf einem Hügel und bietet einen außergewöhnlichen Panoramablick auf die Stadt und die umliegenden Wälder. Die roten Ahornbäume, die den Tempel umgeben, schaffen eine magische Atmosphäre, und die Besucher können im Herbst auch die besondere nächtliche Beleuchtung genießen.
Hokkaido: Der Daisetsuzan-Nationalpark
Hokkaido, die nördlichste Insel Japans, ist die erste Region, in der sich die Farben des Herbstes ab Ende September zeigen.
Der Daisetsuzan-Nationalpark ist der größte Japans, und hier hält der Herbst zuerst Einzug. Seine imposanten Berge bieten spektakuläre Wanderwege, und bei der Aussicht von den Gipfeln können Sie die endlosen Momiji bewundern. Neben den roten Ahornbäumen können Sie auch goldene Birken und Lärchen sehen, die der Landschaft goldene Akzente verleihen.
Die schönsten Onsen der Region
Tohoku ist auch besonders für die Qualität seiner natürlichen vulkanischen Thermalquellen und seiner zahlreichen Onsen bekannt. Die Thermalstädte sind beliebte Reiseziele der Japaner, die sie wegen ihrer entspannenden Eigenschaften und der wohltuenden Wirkung ihres Wassers schätzen. Wenn das Wetter kühler wird, warum sollte man den Feierabend nicht damit verbringen, sich in einem der berühmtesten Bäder Japans zu entspannen?
Das Thermalbad Zaô Onsen ist eines der ältesten und bekanntesten in Japan und produziert trübes Schwefelwasser, das angeblich die Durchblutung verbessert und Hautinfektionen bekämpft! In der gleichen Präfektur Yamagata bietet das Thermalbaddorf Ginzan Onsen außergewöhnliche Onsen inmitten der Natur mit atemberaubenden Ausblicken. Ebenfalls in diesem Sinne ist Hanamaki sehr bekannt. In diesem bergigen Tal gibt es zehn Onsen, in denen man in wunderschönen Warmwasserbecken baden kann, oft mit herrlichem Ausblick.
Lassen Sie sich während Ihres Aufenthalts von einem dieser magischen Wasser verwöhnen!
Traditionelle Herbstfeste: Feier des Mondes und Illuminationen
Rund um das Erröten der Blätter im Herbst werden zahlreiche Feierlichkeiten veranstaltet. Dies führt zu Beleuchtungsshows im ganzen Land, aber auch zu traditionellen japanischen Festen. Das bekannteste unter ihnen ist O-Tsukimi, die Feier des Mondes in Japan. Das Mondfest, das jedes Jahr zwischen Mitte September und Mitte Oktober stattfindet, hat seinen Ursprung in China, als die Gestirne noch als Orientierungshilfe für den Kalender dienten. Der Vollmond der Herbst-Tagundnachtgleiche, der eine gute Ernte ankündigt, wird gefeiert, indem er am klaren Himmel leuchtet. Der O-Tsukimi wird im Land der aufgehenden Sonne zu einer echten Institution. Mit einem Glas Sake in der Hand mit Freunden den Mond zu betrachten, gehört nun ebenso zu den Traditionen, wenn der Herbst kommt, wie das Essen von Mochi (ein klebriges, mit roter Bohnenpaste gefülltes Gebäck), das ebenfalls auf die Volkslegende vom weißen Kaninchen zurückgeht, das auf dem Mond lebt und dort Mochi herstellen soll.
- Mehr zum Thema: O-Tsukumi, das traditionelle Mondfest
Zu diesem Anlass werden Tempel und Schreine ihre Türen für einen Abend unter dem Sternenhimmel öffnen. Die Teilnehmer können die Stätten unter dem Mondlicht besuchen, traditionelle Musik hören und Mochis probieren, die an Straßenständen vor den Eingängen der Kultstätten gekauft wurden. Viele nationale Denkmäler veranstalten ebenfalls Mahnwachen, wie z. B. die Burg Himeji in der Präfektur Hyogo oder der Genkyû-Garten in der Präfektur Shiba.
Kulinarische Spezialitäten im Herbst: Wenn Kaki, Kürbis und Süßkartoffeln auf den Teller kommen
Der Herbst ist nicht nur für seine goldenen und purpurnen Landschaften berühmt, sondern auch eine sehr schöne Jahreszeit, die es zu entdecken gilt... auf dem Teller! Denn er läutet die Ankunft einer ganzen Reihe von saisonalen Produkten ein, die sich leicht zubereiten lassen. Von Matsutake ( japanische Pilze) über Süßkartoffeln und Tsukimisoba bis hin zu Kuri-Kinton, den Kastanienleckereien, entdecken Sie diese Must-haves, die mit dem Herbst auf den japanischen Tischen landen.
Entdecken Sie: Die Herbstspezialitäten in Japan
Das Mondfest findet seinen Weg in die Gastronomie mit Tsukimi Soba, Buchweizennudeln in Brühe gekocht und mit einem Ei garniert, um an den Mond zu erinnern, oder Tsukimi Burger (ein Hamburger oder ein Sandwich mit einem Spiegelei). Es gibt unzählige Rezepte, die jeden Gaumen erfreuen! Diese werden übrigens mit Mochi oder Dango (gegrillte Mochi ) als Nachspeise serviert, wenn diese Gebäcke nicht als Opfergabe für den Mond dienen!
Kuri Kinton ist ein traditionelles japanisches Wagashi-Gebäck, das im Herbst mit der Ankunft der Kastanien auf den Markt kommt. Dieses Püree, das nur aus zusammen gekochten Kastanien und Zucker besteht, wird nach dem Abkühlen in die Form großer Kastanien geformt. Sie müssen nicht einmal in spezielle Konditoreien gehen, um es zu finden: Die meisten Konbini bieten es zum Verkauf an!
Momiji Manjû ist eine der Spezialitäten der Insel Miyajima in der Nähe von Hiroshima. Es handelt sich um ein traditionelles Gebäck in Form eines Ahornblatts, das mit einer Paste aus roten Azuki-Bohnen gefüllt ist. Da das Ahornblatt das Symbol Hiroshimas ist, wurde dieses Gebäck traditionell im Herbst gegessen. Heutzutage ist es ein Gebäck für jede Jahreszeit und ein unverzichtbares Souvenir aus Miyajima!
Warum sollte man im Herbst nach Japan reisen?
- Weniger Menschenmassen: Im Vergleich zum Frühling, der wegen der Kirschbäume oft überfüllt ist, bietet der Herbst ein ruhigeres Erlebnis.
- Naturwunder: Die Berge, Nationalparks und japanischen Gärten verwandeln sich in Märchenlandschaften.
- Kulturelle Erfahrung: Der Herbst ist auch eine Jahreszeit für Festivals, wie das Jidai Matsuri in Kyoto, bei dem die japanische Geschichte gefeiert wird, oder das Shichi-Go-San, eine Zeremonie für Kinder.
- Herbstküche: Japan feiert die Herbsternte auch mit saisonalen Gerichten wie Matsutake-Pilzen, Kastanien und Kakis, die im Mittelpunkt der lokalen Gastronomie stehen.
Um das Thema zu vertiefen :
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