Honda Tadakatsu: Der unbesiegte Samurai-General der Tokugawa
Honda Tadakatsu war einer der berühmtesten und mächtigsten Generäle, die Tokugawa Ieyasu dienten. Zusammen mit Ii Naomasa, Sakakibara Yasumasa und Sakai Tadatsugu trug er den Ehrentitel "Tokugawas vier himmlische Könige". Er war berühmt dafür, dass er in seinem Leben an mehr als 50 Schlachten teilnahm und dabei nie eine nennenswerte Verletzung erlitt, was ihm den Beinamen "Der Krieger, der den Tod selbst übertraf" einbrachte.
Frühes Leben und militärische Anfänge unter den Tokugawa
Der 1548 in der Präfektur Aichi geborene Tadakatsu war der älteste Sohn von Honda Tadahira. Obwohl er seinen Vater und seinen Großvater in jungen Jahren verlor, diente er von Kindheit an Tokugawa Ieyasu, zunächst als Page und später als einer seiner besten Generäle.
Seine erste Schlacht bestritt Tadakatsu im Alter von 13 Jahren im Jahr 1560. Im Alter von 15 Jahren hatte er bereits einen feindlichen General im Einzelkampf geköpft und damit seine Tapferkeit und sein Können unter Beweis gestellt. Im Jahr 1564, im Alter von nur 19 Jahren, beförderte Ieyasu Tadakatsu zum Anführer einer Einheit von 54 Reitern und festigte damit seine Position als einer der führenden Tokugawa-Kommandeure.
Wichtige militärische Erfolge und Schlachten
Tadakatsu spielte in vielen der entscheidenden Schlachten der Sengoku-Periode eine entscheidende Rolle. In der Schlacht von Anegawa (1570) gegen die Azai- und Asakura-Klans befehligte er 2.000 Truppen und lieferte sich einen gewagten Einzelkampf mit einem riesigen Asakura-Krieger, der der Tokugawa-Oda-Allianz zum Sieg verhalf.
Auch in den Schlachten von Mikatagahara (1572) und Nagashino (1575) bewies er sein Können im Kampf gegen den mächtigen Takeda-Klan. In Mikatagahara konnte sich Ieyasu dank Tadakatsus Nachhut in Sicherheit bringen. In Nagashino führte er eine wichtige Einheit von Musketieren an, die die Takeda-Kavallerie mit Salvenfeuer dezimierte.
Tadakatsus größter Moment war die Schlacht von Komaki und Nagakute (1584). Während Ieyasu die Toyotomi-Armee angriff, musste er die Burg Komaki verteidigen und ritt mutig aus, um Hideyoshis viel größere Streitmacht herauszufordern. Beeindruckt von dieser dreisten Mutprobe, befahl Hideyoshi seinen Männern, Tadakatsu zu verschonen, damit Ieyasu Zeit hatte, sich neu zu formieren.
Tadakatsus legendäre Waffen und Rüstungen
Tadakatsu trug den berühmten Speer Tonbo-giri ("Libellenschneider"), einen der "Drei Großen Speere Japans". Der Legende nach war der Speer so scharf, dass eine Libelle, die auf der Schneide landete, in zwei Teile zerschnitten wurde. Der Speerschaft war über 3 Meter lang, während die Klinge 43,5 cm lang war.
Ebenso ikonisch war sein einzigartiger Hirschhornhelm, der angeblich einem Hirsch nachempfunden war, den er beim Überqueren eines Flusses sah, um sich nach einer Schlacht in Sicherheit zu bringen. Der Helm machte ihn auf dem Schlachtfeld zu einer sofort erkennbaren Figur.
In seiner charakteristischen schwarzen Spitzenrüstung konnte Tadakatsu im Kampf trotz des Schutzes beweglich und agil bleiben. Mit zunehmender Erfahrung passte er seine Rüstung an und machte sie immer leichter und wendiger, währendsie immer noch einen ausreichenden Schutz bot.
Respekt und Lob von Freund und Feind
Oda Nobunaga lobte Tadakatsu als einen "Samurai unter Samurai" und den "Besten des Tokugawa-Klans". Seine Tapferkeit in der Schlacht von Anegawa, als er die Truppen der Asakura allein angriff, veranlasste Nobunaga, ihn den "japanischen Zhang Fei" zu nennen.
Toyotomi Hideyoshi hielt Tadakatsu und Tachibana Muneshige für die besten Samurai des Ostens bzw. Westens. Nachdem er Zeuge seines Mutes bei Komaki-Nagakute geworden war, lobte Hideyoshi Tadakatsu als "Japans besten Krieger".
Selbst der Takeda-Klan, Rivalen der Tokugawa, erkannte Tadakatsus Fähigkeiten und Loyalität an. Takeda Shingen soll gesagt haben: "Ieyasu hat nur zwei Dinge, die seinen eigenen Wert übertreffen: seinen einzigartigen Helm und Honda Tadakatsu." Die Takeda-Samurai bewunderten seine Tapferkeit und gaben ihm wegen seiner Schnelligkeit den Spitznamen "Tokugawas wilder Hase".
Ruhestandsjahre und Vermächtnis
Als sich in den frühen 1600er Jahren Frieden über Japan einstellte, hielt sich Tadakatsu zunehmend von der nationalen Politik fern. Er zog sich in die Domäne Kuwana zurück, die ihm nach Sekigahara zugesprochen worden war, und übergab 1609 die Führung des Honda-Klans an seinen Sohn Tadatomo.
Tadakatsu verstarb im Dezember 1610 im Alter von 62 Jahren. Seiner Legende nach hatte er nie eine nennenswerte Wunde im Kampf erlitten. Er wird bis heute als der mächtigste Gefolgsmann von Tokugawa Ieyasu verehrt, als ein wahrer Samurai, der Tapferkeit und Loyalität verkörperte. Durch seine Nachkommen, einschließlich seines Enkels Tadatoki, der Ieyasus Enkelin heiratete, inspiriert Tadakatsus Vermächtnis als unversehrter Krieger bis heute.