Wo bekommt man die Werke von Kengo Kuma zu sehen? 隈研吾
Der Architekt, der Tradition und Moderne miteinander verbindet
EntdeckenSie die Bauwerke eines der hervorragendsten zeitgenössischenArchitekten Japans: Kengo Kuma.
Auch,wenn sein Stil sich längst in Paris, Shanghai und Dallasdurchgesetzt hat, so entfaltete er sich zunächst in japanischenStädten und auch auf dem Lande, indem er die traditionelleArchitektur Japans dem Geschmack des 21. Jahrhunderts anverwandelte.
1954in Yokohama geboren, erhielt Kengo Kuma sein Diplom für Architekturan der Universität von Tokyo.
Nachdemer 1985 zu einem Forschungsaufenthalt an die Universität vonColumbia eingeladen worden war, gründete er bald das ArchitekturbüroKengo Kuma und Partner.
Erist heute Professor an der Universität Tokyo und erhält zahlreicheAufträge aus Japan und der ganzen Welt.
InFrankreich ist er durch die «Citédes Arts de Besançon»(Kunststadt von Besançon) oder auch durch die zukünftigeMetrostation Saint-Denis Pleyel im Norden von Paris bekannt geworden.
KengoKuma hat eine Philosophie: Die natürliche Umgebung sollterespektiert, nicht dominiert werden! Diesem Gedanken wird erinsbesondere gerecht, indem er die Höhe der Gebäude begrenzt und amOrt verfügbare Ressourcen nutzt. Er setzt all seinen Ehrgeiz in dieNeuinterpretierung traditioneller japanischer Architektur.
Woalso kann man Kengo Kumas Bauten in Japan besichtigen? Hier finden Sie eine bei weitem nicht abschließende Auswahl:
Yusuhara Wooden Bridge Museum (Präfektur Kôchi)
DieseHolzbrücke verbindet zwei öffentliche Gebäude der Stadt Yusuhara,die zuvor durch eine Straße getrennt gewesen waren. Die Brücke,welche die Linien eines Tales auf der Insel Shikoku nachzeichnet, istnicht nur eine Verbindungsstraße, sondern beherbergt auch Wohnungenund Künstlerateliers. Die Spagatkonstruktion ist typisch für dietraditionelle japanische und chinesische Architektur.
Water Glass (Atami, Präfektur Shizuoka)
Wenndas kein Meeresblick ist! Ein wunderbares Beispiel für ein Bauwerk,das mit seiner Umgebung verschmilzt. Wo endet der Glasbau und wobeginnt der Ozean? Es scheint, ein Stück Pazifik hätte sich in Formdieser Villa kristallisiert, deren Speisezimmer einer gläsernenInsel gleicht.
KengoKuma hat sich hierfür von Katsuras kaiserlicher Villa nahe Kyotoinspirieren lassen.
Iiyama Cultural Hall Nachura (Präfektur Nagano)
Alser diese Holzüberdachung für das Gemeindezentrum der Stadt Iiyamakonzipierte, hat Kengo Kuma aus der Weisheit japanischer Urvölkergeschöpft, die in schneereichen Gegenden siedelten.
DerBaldachin wird von einer Holz-Eisen-Konstruktion getragen, währenddie Verwendung traditionellen handgeschöpften japanischen Papiers(washi),dem Ganzen eine für solche Bauwerke äußerst ungewöhnlicheIntimität verleiht. Alle Materialienwurden vor Ort hergestellt.
DieFassaden, überall eckig, sind aus Lärchenholz gefertigt. Das Ganzebildet einen Hügel unter vielen anderen im Bergland von Nagano.
Plastic House (Tokyo)
Zutrittverboten, denn es handelt sich um ein Privathaus, das einerSchriftstellerin und ihres Sohnes, eines Fotografen. Das hierverwendete Material, Plastik, scheint zunächst konventioneller. Dashat jedoch seinen Grund in Eigenschaften, die es mit Bambus undReispapier gemeinsam hat, zwei Rohstoffen, die von jeher in dertraditionellen japanischen Architektur verwendet wurden.
DerRaum, nicht sehr weitläufig, wirkt offen, wie das Terrassendach oderdas Erdgeschoss, das in ein Teezimmer unter freiem Himmel übergeht.
Das Olympiastadion von Tokyo
Siewerden sich noch ein wenig gedulden müssen, um dieses Stadion zubesichtigen: Das Hauptaustragungsgelände der Olympischen Spiele2020. Mit einer Kapazität von 60.000 Plätzen wird esinsbesondere der Ort der Eröffnungs- und Abschlusszeremonie sein.
EineBesonderheit: begrünte Balkons werden die Tribünen umschließen wieein Spiegelbild der natürlichen Umgebung. Immer wieder sichtbardieses Bemühen, das Bauwerk in die Umgebung einzubetten. DiesesProjekt entsprach gleichzeitig am besten dem Kosten- und Zeitrahmen,der von der japanischen Regierung gesetzt wurde.
DasStadion soll im November 2019 fertiggestellt sein. Die Eröffnung derOlympischen Spiele wird am 24. Juli 2020 stattfinden. Die geschätztenKosten belaufen sich auf 149 Milliarden Yen (1,3 Milliarden Euro).Augenzwinkernd verweist dieses Projekt auf den Lebensweg Kengo Kumas,der als Kind insbesondere durch den Bau des Yoyogi Stadionsanlässlich der Olympischen Spiele 1964 dazu angeregt wurde,Architekt zu werden…
Außerdem : das Nezu Museum (Tokyo)