Wotagei: Der Tanz der Idol-Fans in Japan
Wotagei, auch Otagei genannt, ist eine in Japan einzigartige künstlerische Praxis, die Tanz, Gesang und farbenfrohe Accessoires miteinander verbindet. Entstanden aus der Leidenschaft männlicher Fans für ihre Lieblings-Idolsängerinnen, hat sich diese Ausdrucksform im Laufe der Jahrzehnte zu einem echten kulturellen Phänomen entwickelt. Zoom auf diese spektakuläre Kunst, die nicht nur bei Konzerten die Massen begeistert, sondern auch außerhalb, im ganzen Archipel und sogar darüber hinaus.
Geschichte und Bedeutung des Begriffs "wota"
Der Ursprung von "Wotagei" geht auf die 1970er Jahre zurück, als sich Fangruppen zusammenfanden, um ihre Idole zu unterstützen, indem sie bei ihren Auftritten Lieder sangen und Choreografien aufführten. Der Begriff "wotagei" ist eigentlich eine Kontraktion aus "ota" (オタ), der Kurzform von otaku, die einen hingebungsvollen oder sogar besessenen Fan bezeichnet, und "gei" (芸), das "Kunst" bedeutet.
In den 2000er Jahren begannen die Anhänger dieser Praxis, sich "wota" (ヲタ) zu nennen, um sich von den Otaku, den Liebhabern von Manga und Anime, abzugrenzen. Der Begriff wurde später auf alle Fans von Idolen ausgeweitet, auch im Ausland. Es gibt sogar Varianten wie Haro-wota für die Fans des Hello! Project oder AKB-wota für die Fans von AKB48.
Merkmale und Accessoires der Wotagei-Tänze
Bei Auftritten fallen die Wotasi durch ihr Outfit auf: Kleidung in leuchtenden Farben, verziert mit Stirnbändern und Mänteln, die mit den Namen und Farben ihrer Idole versehen sind. Aber es sind vor allem die leuchtenden Accessoires wie die Cyalumes, die berühmten fluoreszierenden Stäbe, die "Glowsticks" genannt werden, die die Besonderheit des Wotagei ausmachen.
Im Rhythmus geschüttelt, ermöglichen sie ausgefeilte Choreographien, die synchron zu den Liedern der Idols ablaufen. Im Laufe der Zeit wurden Hunderte verschiedener Bewegungen von den Wotei erfunden, von denen einige zu Klassikern wurden, die von Konzert zu Konzert wiederholt wurden, wie der "Romansu", der "Over-action dolphin" oder auch der "Senjyu cannon".
Beispiele für berühmte Choreografien und Figuren
Zu den bekanntesten Choreographien gehört der "Worawota Worawota", bei dem die Cyalumes hektisch auf und ab geschwenkt werden. Ein weiterer Klassiker ist der "MIX", bei dem die ausgestreckten Arme schnell überkreuzt und wieder gelöst werden. Manche Figuren sind eine Hommage an bestimmte Lieder wie "Kecha", benannt nach einem Titel der Band Kecha.
Andere Bewegungen spielen mit atemberaubenden visuellen Effekten in großem Maßstab, wie der "Matrix", bei dem Hunderte von Stäben nacheinander aufleuchten, um den Eindruck einer Lichtwelle im Publikum zu erzeugen. Die Wotai wetteifern um die Kreativität, sich immer spektakulärere Choreografien auszudenken und integrieren sogar zusätzliche Requisiten wie Fächer oder Flaggen.
Besonderheiten der Wotagei je nach unterstützter Idolgruppe
Auch wenn die Grundlagen des Wotagei gleich bleiben, hat jede Idolgruppe ihre eigenen Besonderheiten, die dieIdentität ihrer Fans widerspiegeln. So erkennt man die Mo-wota, die die Morning Musume so sehr unterstützen, an ihren leuchtend pinken Outfits, der Lieblingsfarbe der Band. Fans von Perfume hingegen verwenden farbwechselnde Cyalume, die an die Elektro-Pop-Welt des Trios erinnern.
Selbst unter Fans derselben Band können Stilunterschiede auftreten. Innerhalb der AKB-wota beispielsweise bevorzugen Puristen schlichte und elegante Bewegungen, während andere einen extrovertierteren und akrobatischeren Wotagei wählen. Alle vereint jedoch die unerschütterliche Inbrunst für ihre verehrten Idole.
Internationalisierung des Wotagei-Phänomens außerhalb Japans
Wie die Otaku-Bewegung hat auch Wotagei nach und nach andere Länder in Asien und sogar im Westen erobert. Immer mehr Fans von J-Pop und japanischer Kultur lassen sich auf das Spiel ein und lernen die Choreografien über Tutorials im Internet, um sie dann auf Kongressen oder Konzerten im Ausland nachzumachen.
Diese Internationalisierung hat die Entstehung von Wotagei-Gruppen außerhalb der Landesgrenzen begünstigt, die großen Wert darauf legen, dem ursprünglichen Geist dieser Praxis treu zu bleiben. Einige reisen sogar regelmäßig nach Japan, um ihre Technik bei den dortigen Wotai zu perfektionieren und wie die japanischen Fans besondere Momente mit ihren Lieblingsidolen zu erleben.
Wotagei - eine originelle Art, seine Leidenschaft für Idols auszudrücken
Weit entfernt von den Klischees, die sie auf eine Horde hysterischer Fans reduzieren, zeigen die Wotagei durch ihre Kunst die ganze Kreativität und positive Energie derjenigen, die sich mit Leib und Seele ihren geliebten Künstlern widmen. In Akihabara, dem Zentrum der Popkultur in Tokio, ertönen regelmäßig "Worawota Worawota"-Rufe und andere Jubelrufe dieser außergewöhnlichen Tänzer.
Für viele ist Wotagei mehr als nur ein Hobby, es ist zu einem Lebensstil geworden, der von der Veröffentlichung neuer Songs, Veranstaltungen, Trainingseinheiten und der Herstellung von maßgeschneiderten Kostümen bestimmt wird. Selbst Künstler aus anderen Bereichen, wiePerfume, machen sich einen Spaß daraus, diese Leidenschaft in einem Video darzustellen. Ein Beweis dafür, dass das Phänomen längst über die Grenzen des J-Pop hinausgewachsen ist und sich als fester Bestandteil der faszinierenden japanischen Kultur etabliert hat!