Nomikai, die Abende mit Kollegen in Japan zum Trinken und Entspannen
Nomikai (飲み会), was wörtlich übersetzt "Zusammenkünfte zum Trinken" bedeutet, sind in Japan ein echtes gesellschaftliches Phänomen. Diese Abende mit Freunden oder Kollegen finden in der Regel in Izakayas statt, typischen Bar-Restaurants, in denen Bier, Sake und kleine Gerichte geteilt werden. Eine Einladung zu einem Nomikai von seinem Chef kann man zwar nur schwer ablehnen, aber diese Zusammenkünfte bieten die Gelegenheit, die Beziehungen zu festigen und sich in einer geselligen Atmosphäre zu entspannen, die durch das berühmte "Kanpai!" zum Anstoßen rhythmisiert wird. Am Ende des Abends wird die Rechnung geschickt aufgeteilt, wobei die Jüngeren weniger zahlen als die Älteren.
Izakayas, die bevorzugten Orte für Nomikai
Die meisten Nomikai finden in Izakayas statt, den beliebten und geselligen Bar-Restaurants. Hier wird eine große Auswahl an alkoholischen Getränken (Bier, Sake, Shochu...) und kleinen Speisen zum Teilen (Yakitori, Edamame, Karaage...) serviert. Die Atmosphäre ist entspannt und fördert den Austausch, weit entfernt von der formellen Büroatmosphäre. Die Mitarbeiter treffen sich hier gerne nach der Arbeit, um unter Kollegen Dampf abzulassen.
Izakayas sind bis spät in die Nacht geöffnet und es ist nicht ungewöhnlich, Gruppen von fröhlichen Feiernden bis spät in die Nacht anzutreffen, vor allem in belebten Stadtvierteln wie Shinjuku in Tokio oder Namba in Osaka. Mit ihrer traditionellen Dekoration, dem typischen Geschirr und der gedämpften Beleuchtung durch Papierlaternen versetzen diese Lokale ihre Gäste in eine hundertprozentig japanische Atmosphäre. Das Stimmengewirr aus Gesprächen und Gelächter, das von den "Sumimasen!" der Kellner, die im Slalom zwischen den Tischen hindurchlaufen, unterbrochen wird, verleiht diesen Lokalen schließlich ihre ganze Authentizität.
Der Ablauf eines typischen Nomikai-Abends
Ein Nomikai beginnt in der Regel am Ende des Tages nach der Arbeit. Die Teilnehmer versammeln sich in der für den Anlass reservierten Izakaya, wo ihnen Tische zugewiesen werden. Der Koch oder die Organisatoren halten oft eine kurze Rede, um den Gästen zu danken und die Feierlichkeiten einzuleiten. Dann stoßen alle an und rufen "kanpai!", das japanische Äquivalent zu "Prost!".
Es folgt ein fröhlicher Moment des Teilens, in dem sich die Gläser im Rhythmus der vorbeiziehenden Gerichte füllen und leeren. Es ist üblich, sich nicht selbst nachzuschenken, sondern sich darauf zu verlassen, dass die Nachbarn ihr Glas auffüllen, wodurch eine schöne Komplizenschaft entsteht. Die Gespräche laufen auf Hochtouren, in einer entspannten Atmosphäre, die im Gegensatz zum üblichen Formalismus in japanischen Büros steht. Dies ist eine Gelegenheit für die Mitarbeiter, sich besser kennen zu lernen und sich in einem informelleren Kontext auszutauschen.
Nach einigen Stunden offener, feuchtfröhlicher Kameradschaft neigt sich das offizielle Nomikai dem Ende zu. Die Rechnung, die je nach Alter und Position des Einzelnen zu ungleichen Teilen beglichen wird, schließt diesen Moment ab. Doch für einige Partygänger hat der Abend gerade erst begonnen! Die motiviertesten unter ihnen gehen weiter zum "Nijikai" (2. Treffen) oder sogar zum "Sanjikai" (3. Treffen) in anderen Bars, um die Party bis spät in die Nacht zu verlängern.
Der soziale Druck rund um Nomikai in Unternehmen
Während Nomikai mit Freunden eine gute Gelegenheit sind, eine gute Zeit zu verbringen, können Nomikai im beruflichen Umfeld manchmal wie eine Verpflichtung wirken. In der traditionellen japanischen Unternehmenskultur kann es verpönt sein, eine Einladung des Vorgesetzten zu einem Drink abzulehnen. Dies ist gewissermaßen Teil der Arbeit und stärkt den Teamzusammenhalt.
Dieser soziale Druck kann für manche Arbeitnehmer belastend sein, da sie es nicht unbedingt schätzen, wenn sie ihre Abende opfern müssen, um mit ihren Kollegen zusammenzukommen. Auch die stillschweigende Verpflichtung, Alkohol zu trinken, wirft Fragen auf. Während die meisten Teilnehmer bereitwillig mitmachen, möchten andere manchmal einfach nur nach Hause gehen. Die Unternehmen sind sich dieser Problematik zunehmend bewusst und die Mentalität ändert sich allmählich in Richtung mehr Flexibilität.
Für viele Japaner, vor allem die älteren, ist Nomikai jedoch nach wie vor ein Muss in den Geschäftsbeziehungen. Man geht davon aus, dass das gemeinsame Trinken die Bindungen festigt und die Kommunikation innerhalb der Teams erleichtert. "Nommunication" (Zusammenziehung von "nomu", trinken, und "communication") ist das Schlüsselwort. Unter dem Einfluss von Alkohol traut man sich, sein Herz auszuschütten, Meinungsverschiedenheiten auszuräumen und sich besser zu verstehen.
Nomikai, ein Pariser Restaurant, das sich vom Geist der Izakaya inspirieren lässt
Inspiriert von der freundlichen und herzlichen Atmosphäre der Izakayas hat Bérangère Boucher 2018 ihr Restaurant Nomikai im 12. Arrondissement von Paris eröffnet. Wie in Japan genießt man hier kleine Teller zum Teilen, die hier jedoch mit Produkten aus der französischen Region und einem Hauch von Kreativität neu inter pretiert werden. Die Chefin bietet hier eine Marktküche mit Einflüssen aus der ganzen Welt.
Das Lokal wurde als ein Ort des Lebens und des Teilens konzipiert, an den man mit Freunden, Familie oder Kollegen kommt, um eine gute Zeit zu verbringen. Die schlichte, moderne Einrichtung mit einem Hauch von rohem Holz und Pflanzen sorgt für eine warme Atmosphäre. Auf den Regalen laden Flaschen mit naturbelassenen Weinen und Sake zur Verkostung ein. Hier gibt es keine Limonade, sondern nur eine Auswahl an natürlichen Getränken, die perfekt zu den Gerichten passen, die aus frischen und saisonalen Produkten zubereitet werden.
Porträt von Bérangère Boucher, Chefin von Nomikai Paris
Bevor sie ihr Restaurant eröffnete, hatte Bérangère Boucher mehrere Berufsleben. Nach zehn Jahren als Verlegerin entwickelte sie nach und nach eine unbändige Leidenschaft für das Kochen. Zunächst dilettierte sie damit, in ihrer Mittagspause Bentos zuzubereiten, Kochsendungen anzuschauen oder zu Hause neue Rezepte auszuprobieren. Dann wurde der Wunsch immer stärker. Schließlich wagte sie den Sprung und bildete sich ernsthaft weiter, um einen neuen Weg einzuschlagen.
Nach ihrem Abschluss als CAP-Köchin arbeitete Bérangère in verschiedenen Betrieben (Catering, Bistros, Gourmetrestaurants usw.), um von erfahrenen Küchenchefs zu lernen und ihren Werdegang zu vervollständigen. Sie arbeitete unter anderem mit Brice Morvent zusammen, einem Chefkoch, der für seine kreative Küche, die Tradition und Moderne miteinander verbindet, bekannt ist. Gestärkt durch diese vielfältigen Erfahrungen machte sie sich dann vier Jahre lang als Heimköchin selbstständig, bevor sie sich entschloss, ihr eigenes Restaurant zu eröffnen.
Es war 2017, anlässlich einer Reise nach Japan, als Bérangère den entscheidenden Impuls erhielt. Da sie von der Atmosphäre der Izakayas begeistert war, wollte sie diese gesellige Stimmung auch in Paris nachstellen. Die Idee für Nomikai war geboren: eine bistronomische Küche des Teilens auf der Grundlage außergewöhnlicher Produkte in einem warmen und entspannten Rahmen anzubieten. An der Einrichtung und dem Konzept wurde bis ins kleinste Detail gearbeitet, und das Restaurant wurde schließlich im Februar 2018 eröffnet, zur Freude der Geschmacksnerven im 12.
Kundenmeinungen über das Restaurant Nomikai
Seit seiner Eröffnung hat das Nomikai die Herzen und Mägen vieler Gäste erobert, die sich über ein hochwertiges kulinarisches Erlebnis in einer entspannten Atmosphäre freuen. Die Meinungen über die frischen und schmackhaften Produkte, die von der Küchenchefin mit Kreativität und Großzügigkeit verarbeitet werden, sind einhellig. Auch die angenehme Umgebung und der aufmerksame Service werden gelobt.
Viele schätzen das Konzept der kleinen Teller zum Teilen, das an den geselligen Geist der japanischen Izakayas erinnert und die Entdeckungsfreude fördert. Die Möglichkeit, verschiedene Gerichte zu probieren, ermöglicht eine Reise durch die Geschmäcker und Texturen. Weinliebhaber sind auch von der sorgfältigen Auswahl an natürlichen Weinen begeistert, die perfekt zu den Gourmet-Häppchen passen.
Die Gäste loben das gute Preis-Leistungs-Verhältnis des Nomikai, in dem man himmlisch gut essen kann, ohne viel Geld auszugeben. Viele sprechen von einer "Superadresse", an die man gerne zurückkehrt, um die inspirierte Küche der Chefin und die ansteckende gute Laune zu genießen, die in diesem kleinen, gemütlichen Restaurant herrscht, das ideal ist, um einen Moment mit Freunden oder der Familie zu verbringen.
Praktische Informationen über das Restaurant Nomikai in Paris
Das Nomikai empfängt Sie im 12. Arrondissement von Paris, in der Nähe des Gare de Lyon. Das Restaurant ist von Mittwoch- bis Sonntagabend geöffnet und bietet einen durchgehenden Service von 19:00 bis 23:00 Uhr (letzte Bestellung um 22:00 Uhr). Um dorthin zu gelangen, ist nichts einfacher als das:
- Mit der Metro: Station Reuilly-Diderot (Linien 1 und 8)
- Mit der RER: Gare de Lyon (RER A und D)
Die genaue Adresse lautet: 14 rue Crozatier, 75012 Paris. Es wird dringend empfohlen, vor Ihrem Besuch zu reservieren, vor allem am Wochenende, da das Restaurant nur eine begrenzte Anzahl an Gedecken hat (25 Sitzplätze im Saal und einige Tische auf der Terrasse). Sie können telefonisch unter 01 43 42 40 09 oder direkt online auf der Website reservieren.
Wenn Sie eine private Veranstaltung (Geburtstag, Firmenessen usw.) organisieren möchten, bietet das Nomikai auch ein maßgeschneidertes Angebot mit einem von der Küchenchefin speziell zusammengestellten Menü. Das Restaurant kann teilweise oder ganz privatisiert werden. Zögern Sie nicht, sich beim Team über die Bedingungen zu erkundigen und Ihr Projekt zu organisieren!