Der Garten Kairaku-en 偕楽園
Tausend Pflaumenbäume
Der Kairaku-en in Mito, derHauptstadt der Präfektur Ibaraki, nur eineinhalb Zugstunden von Tokio entfernt,gehört zusammen mit dem Kenroku-en in Kanazawa und dem Koraku-en in Okayama zu den drei berühmtestenGärten Japans.
Der japanische Garten Kairaku-en,vom Stil her ein kaiyû(Spaziergarten), erstreckt sich über 13 Hektar im Park Kairaku-en, derseinerseits über 300 Hektar umfasst. Es ist der zweitgrößte Stadtpark der Weltnach dem Central Park in New York.
Der Kairaku-en ist insbesondere für seine Pflaumenbäume berühmt. 100 Sorten aufmehr als 3.000 Pflaumenbäumen stehen alljährlich zwischen Ende Februar und EndeMärz in Blüte. Welch ein zauberhaftes Schauspiel! Eine Sinfonie in Rosa fürderen Aufführung eigens ein Festival organisiert wird. Natürlich gibt es indiesem Garten auch Kirschbäume, Azaleen, Buschklee (hagi), nikizaki sakura (zweimalblühende Kirschbäume)... Man findet praktisch das ganze Jahr über blühende Pflanzen in diesem Garten.
Der Wille des Herrn
Der Kairaku-en wurde 1842 von Nariaki Tokugawa, dem neunten Feudalherrn von Mito und Vater desletzten Shogun Yoshinobu Tokugawa, gegründet. Er brachte die Pflaumenbäume ausEdo, dem alten Tokio mit, um sie hier einzupflanzen. Von ihm stammte also dieIdee, diesen Garten anzulegen, um die Freude an der Betrachtung der Natur mitseinem Volk teilen zu können. Daher der Name, der wörtlich bedeutet: “Garten,wo man die Freude teilt.” Zur selben Zeit gründete Nariaki Tokugawa eine Schulehankôdôkan (Feudalschule derEdo-Zeit) in der Nähe seines Schlosses, um seine Eliten auszubilden. Diesedurften den Park zur Entspannung nutzen. Entsprechend den Prinzipien Nariakissteht der Garten der Allgemeinheit kostenfrei zur Verfügung.
Yin und Yang
Der Kairaku-en hat verschiedene Eingänge. Wir empfehlenIhnen den Haupteingang, omotemon. Sokönnen Sie am besten den Geist des Gartens erfassen, der nach der chinesischen Philosophie des Yin undYang konzipiert wurde.
Betritt man den Garten durch das Haupttor, führt der Wegdirekt in einen Bambuswald, der dann von japanischen Zedern abgelöst wird: DieDunkelheit des Yin.
Dann wird dem senekidaiPlatz gemacht: Die Landschaft öffnet sich und gibt den Blick frei auf denSee Senba, dann schließt sich ein riesiger Teppich aus Pflaumenbäumen an: DasLicht des Yang. Seit seiner Gründung fanden vor diesem Panorama Go-Spiele oderShôgi (japanisches Schachspiel) statt.
Ein wenig weiter befindet sich ein typisches Haus derEdo-Zeit, das Kôbuntei genannt wird.Es ist der Salon des Feudalherren mit Teehaus, wohin er gern zur Teezeremonie kam oder einfach nur, um mitseinen Gästen über Poesie und Kunst zu diskutieren. Heute organisiert einVerein einmal im Monat die Teezeremonie. Während des Festivals zurPflaumenblüte findet die Zeremonie im Freien statt.
Dichterische Inspiration
Shiki Masaoka, ein großer Meister des Haiku, machte im Jahr1889 auf einer Reise Halt in Kairaku-en. In seinem Werk”Reise nach Mito”schreibt er:” Die herrliche Naturlandschaft und die Anlage des Gartens schaffenHarmonie, nichts fehlt.” Und er hinterlässt diesen Haiku:
崖急に 梅ことごとく 斜なり
Ein steiler Fels/ und alle Pflaumenbäume/ verneigen sich
Wenn Sie den Garten besichtigt haben,können Sie Im Karakuen Rest House nahe dem Osttor die Spezialitäten Mitoskosten: Pflaumen, udon mit Pflaumenund natürlich nattô, die großeSpezialität der Stadt Mito, in Form verschiedener Gerichte und sogar als Eis!